Michelin Reifen bis 2050 zu 100 Prozent nachhaltig
Michelin zielt darauf ab, bis zum Jahr 2050 Reifen vollständig aus erneuerbaren, recycelten, biologisch erzeugten oder anderweitig nachhaltigen Materialien herzustellen. Das Unternehmen zeigt damit, wie Reifen zu 100 Prozent nachhaltig sein können. Mit umfassenden Aktivitäten in Forschung und Entwicklung, ambitionierten Partnerschaften sowie innovativen Start-ups treibt Michelin seine Fortschritte voran.
Die Michelin Gruppe hat sich verpflichtet, seine Reifensparte bis 2050 zu 100 Prozent nachhaltig zu gestalten – inspiriert von dem 2017 vorgestellten luftlosen „VISION“ Konzeptreifen, einer vernetzten sowie vollständig nachhaltigen Produktlösung. Bereits heute werden fast 30 Prozent[1] der Bestandteile, die von Michelin für die Reifenproduktion eingesetzt werden, aus natürlichen, recycelten oder anderen nachhaltigen Rohstoffen gewonnen.
Ein Michelin Reifen ist ein Hightech-Produkt, das aus mehr als 200 Komponenten besteht. Der Hauptbestandteil ist Naturkautschuk, welcher durch Komponenten aus synthetischem Kautschuk, Metall, Fasern und Füllstoffen ergänzt wird. Dazu zählen Ruß, Kieselerde und Weichmacher, mit denen die Struktur des Reifens zusätzlich verstärkt wird. Diese Materialien werden so zusammengeführt, dass ein optimales Verhältnis von Leistung, Fahrverhalten und Sicherheit erreicht wird. Zudem sorgt Michelin mit seinem Know-how dafür, dass die Umweltbelastung durch den Reifen stetig reduziert wird.
Michelin Forschung und Entwicklung treibt Nachhaltigkeit voran
Die leistungsstarke Technologie, die hinter Michelin Reifen steht, ist das Resultat massiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit: Rund 6.000 Mitarbeiter*innen engagieren sich in weltweit sieben Forschungs- und Entwicklungszentren in 350 Fachgebieten. Das Engagement dieser Ingenieure, Forscher, Chemiker und Entwickler brachte Michelin rund 10.000 Patentanmeldungen für das Design und die Herstellung ein. Die Experten arbeiten jeden Tag intensiv daran, Rezepturen und Technologien voranzutreiben, mit denen sich die Sicherheit, die Lebensdauer oder das Fahrverhalten von Reifen verbessern lassen. Gleichzeitig gilt es, das übergeordnete Innovationsziel zu erreichen: Bis 2050 sollen alle Reifen zu 100 Prozent nachhaltig auf die Straße gebracht werden.
Mutige Partnerschaften mit innovativen Unternehmen
Michelin ist davon überzeugt, dass die Innovationsgeschwindigkeit und der Wandel der Mobilität neue Formen der Zusammenarbeit erfordern. Aus diesem Grund geht das Unternehmen unterschiedlichste innovative Partnerschaften ein. Die dabei entwickelten Technologien gehen weit über die Welt der Reifen hinaus und können auch in anderen Industrien eingesetzt werden. So ist es mithilfe der Kooperationen unter anderem möglich, Polystyrol zu recyceln und Ruß oder Pyrolyseöl aus Altreifen zu gewinnen.
Die Unternehmen „Axens“ und „IFP Energies Nouvelles“ verantworten das sogenannte „BioButterfly“-Projekt. Sie arbeiten seit 2019 zusammen mit Michelin an der Herstellung von Butadien[2] auf Biobasis. Diese Biomasse aus Holz, Reishülsen, Blättern, Maisstängeln und anderen Pflanzenabfällen soll das Butadien auf Erdölbasis ersetzen. Hierdurch könnten jährlich 4,2 Millionen Tonnen Holzspäne für die Produktion von Michelin Reifen verarbeitet werden.
Im November 2020 unterzeichnete Michelin die Partnerschaft mit dem kanadischen Unternehmen „Pyrowave“. Hier wird recyceltes Styrol aus Kunststoffen hergestellt, die in Verpackungen wie Joghurtbecher oder in Isolierplatten vorkommen. Styrol ist ein wichtiges Monomer, das nicht nur zur Herstellung von Polystyrol, sondern auch für synthetischen Kautschuk für Reifen und eine Vielzahl anderer Konsumgüter verwendet wird. Jährlich könnten auf diese Weise mehrere zehntausend Tonnen Polystyrolabfälle wieder in ihre ursprünglichen Produkte sowie in Michelin Reifen recycelt werden.
Das revolutionäre Verfahren des französischen Start-ups „Carbios“ nutzt Enzyme, um PET-Kunststoffabfälle[3] in ihre ursprünglichen Monomere zu spalten. Diese können unendlich oft zurückgewonnen und zur Herstellung neuer PET-Kunststoffe wiederverwertet werden. Einer dieser wiedergewonnenen Kunststoffe ist das Polyestergarn, das in der Reifenherstellung genutzt wird. Etwa vier Milliarden Plastikflaschen könnten so jedes Jahr potenziell zu Michelin Reifen recycelt werden.
Schließlich kündigte Michelin im Februar 2021 an, dass gemeinsam mit dem schwedischen Unternehmen „Enviro“ der Bau des weltweit ersten Reifenrecyclingwerks in Angriff genommen wird. „Enviro“ entwickelte eine patentierte Technologie, um Ruß, Pyrolyseöl, Stahl, Gas und andere hochwertige Materialien aus Altreifen zu gewinnen. Damit können wertvolle Rohstoffe, die in Reifen enthalten sind, recycelt und in verschiedenen gummibasierten Produktionsschritten wiederverwendet werden.
Michelin unterstützt weiterhin die Kreislaufwirtschaft, wie das europäische „BlackCycle“-Projekt beweist. Das Konsortium wird von der Michelin Gruppe koordiniert und von der Europäischen Union finanziert. Insgesamt kommen 13 öffentliche und private Partner zusammen, um Prozesse zur Herstellung neuer Reifen aus Altreifen zu entwickeln.
[1] Im Jahr 2020 waren 28 Prozent der für die Herstellung von Reifen der Michelin Gruppe verwendeten Materialien nachhaltig.
[2] Butadien ist ein wichtiger Bestandteil synthetischen Kautschuks, der zur Herstellung von Reifen verwendet wird.
[3] Polyethylenterephthalat (PET) ist ein Kunststoff, der auf Erdöl basiert. Seine beiden Monomere Ethylenglykol und Terephthalsäure werden aus Petroleum gewonnen. Es wird zur Herstellung von Polyesterfasern verwendet, die zur Reifenverstärkung eingesetzt werden.
Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA
Maira Zöller, Press Officer Business & Change
The Squaire 17, Am Flughafen, 60549 Frankfurt
Tel: +49 (0)152 54698848
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